OKTOBER 2021
Wieder in Wien
Je nachdem in welcher Lebensphase man eine Stadt erlebt, empfindet man ihr Flair unterschiedlich.
Im Winter 95/96 studierte ich ein Semester Malerei in der Klasse von Prof. A. Frohner in der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Die 6 Monate, die ich in Wien verbrachte, waren, kulturell gesehen, außerordentlich intensiv. Nahezu täglich stand ein Theater- Konzert- Kinobesuch an, zusätzlich zu den vielen Kunst- und Museumsausstellungen.
Es war zum Ende meines Studiums in Essen und ich fand dort endlich das Thema für meine Diplomarbeit. Meine beiden digitalen Schriften, die ich noch in Essen entworfen und digitalisiert hatte, waren die Grundlage für 2 illustrierte Bücher zu den Texten der Prosa „Lust“ von Elfriede Jelinek. So konnte ich Malerei und Schrift verbinden.
Es gab damals, Mitte der Neunziger, eine „Stoppt Haider“-Kampagne, die von vielen Intellektuellen unterstützt wurde. Überall in Wien hingen Plakate, aber es gab eben auch viele Anhänger der rechtspopulistischen Partei. Die aktuellen Entwicklungen in Österreich sprechen für sich.
Die Stadt Wien in all ihrer Ambivalenz hat eine großen Reiz, die riesigen alten Bauten, die prunkvolle Architektur. Das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum, die Hofreitschule, das Burgtheater….
Es war schön, mal wieder auf eine kleine Stippvisite in die Stadt zu kommen, zumal meine Lieblingsoper „Eugen Onegin“ von Tschaikowski just in der prächtigen Staatsoper zu bewundern war.